Neue Philharmonie München September 2020
25.09.2020
20:00 Uhr
Loisachhalle, Wolfratshausen
25.09.2020
20:00 Uhr
Loisachhalle, Wolfratshausen

Programm

Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" in C-dur, opus 43
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" in C-dur, opus 43
Ludwig van Beethoven

Das Ballett Die Geschöpfe des Prometheus ist die zweite Komposition Beethovens für den theatralen Tanz. Noch in seiner Bonner Zeit war die Musik zu einem Ritterballett WoO 1 (Werk ohne Opuszahl) von Ferdinand Ernst Graf von Waldstein (1762 — 1823), dem bedeutenden Förderer Beethovens, am Faschingssonntag, den 6. März 1791, unter der Leitung Waldsteins und der Mitwirkung adeliger Damen und Herren in historischen Kostümen im Redoutensaal in Bonn uraufgeführt worden. Zehn Jahre später fand die Uraufführung des Balletts Die Geschöpfe des Prometheus am 28 März 1801 im Hoftheater in Wien statt. Eine Woche später als vorgesehen, „wegen der dem Herrn van Beethoven neuerlich zugestossenen bedenklichen Unpäßlichkeit.

 

Das Libretto zu dem Ballett schrieb der italienische Choreograph und Tänzer Salvatore Vigand (1769 - 1821) zu Ehren der Kaiserin Maria Theresia (1772 - 1807). Beethoven war Vigand bereits 1793 begegnet, bevor dieser 1795 mit seiner Frau, der Tänzerin Maria Medina (1769 - 1821), geb. Mayer, auf Tournee ging. Im selbes Jahr nach Wien zurückgekehrt wirkte Vigand bis 1803 in Wien. Beethoven begann mit der für ihn ehrenvollen Auftrags-Komposition Ende 1800 oder Anfang 1801. Nach der Ouvertüre folgen 15 Nummern und das Finale, dessen Thema Beethoven nach Es-dur transponiert in Nr. 7 der 12 Contretänze WoO 14 Ende 1801 wieder verwendete. Im Sommer 1802 komponierte Beethoven seine 15 Variationen (Es-dur) mit einer Fuge über ein eigenes Thema für Klavier opus 35, die erst nachdem das Thema erneut in seiner 3. Symphonie opus 55 überaus populär wurde, die Beinamen Prometheus-Variationen und Eroica-Variationen erhielten.

 

Der österreichische Beamte Joseph Carl Rosenbaum (1770 - 1829) notierte in einem seiner Tagebücher, die sich aus dem Zeitraum 1779 bis 1823 in der Österreichischen Nationalbibliothek erhalten haben, über die Aufführung:

Das Ballett gefiel gar nicht, die Musik wenig (...). Am Ende wurde das Ballett mehr ausgezischt als beklatscht.

 

Dennoch blieb das Ballett auf dem Spielplan des Hoftheaters und erlebte bis zum 29. August 1802 insgesamt 28 Aufführungen. Nach Angaben von Beethovens Bruder Kaspar Karl (1774 — 1815) gab es im Januar 1803 konzertante Aufführungen von Teilen der Ballettmusik, über die dieser hellsichtig urteilte:

 

Dann habe ich noch eine Overture aus dem Ballet Prometheus, dann aus demselben eine Martzialische Szene, ein Pastorale, und Finale, welche Stücke in den hiesigen Augarten Konzerten sehr oft als Musickstüke mit ungemeinem Beyfall sind aufgenommen worden, eine Ehre welche noch keiner Balletmusick widerfahren ist, als Musickstük aufgeführt zu werden. ich glaube nicht nöthig zu haben etwas anders davon zu sagen, als das diese Stücke auch in späteren Jahren meinem Bruder noch Ehre machen werden.

 

Der Klavierauszug des Balletts erschien bereits im Juni 1801 bei Artaria in Wien und ist Maria Christiane Fürstin von Lichnowsky (1765 - 1841), geb. Gräfin von Thun und Hohenstein gewidmet, der Gattin des Fürsten Karl von Lichnowsky und laut Jahrbuch der Tonkunst von Wien und Prag eine „starke Tonkünstlerin, sie spielt das Pianoforte mit Ausdruck und Empfindung.”

Klavierkonzert Nr.3 in c-moll, opus 37
Ludwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr.3 in c-moll, opus 37
Ludwig van Beethoven

Anders als Mozart und Schubert, die mit 22 Jahren bereits ein nach hunderten zählendes Werkverzeichnis vorlegen konnten und ihre musikalische Ausbildung längst als abgeschlossen betrachteten, kam Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) im November 1792 als Bonner Hoforganist und Pianist mit Unterstützung seines Dienstherren, dem Kölner Kurfürsten Maximilian II, Franz (1756 - 1801) und jüngstem Sohn von Kaiser Franz I, Stephan (1708 - 1765) und Maria Theresia (1717 -1780), nach Wien um sich in der Komposition bei Joseph Haydn (1732 - 1809) weiter zu bilden. Wesentlichen Anteil am Wiener Studienaufenthalt hatte der Graf Ferdinand von Waldstein (1762 - 1823), der als Jüngling aus Wien nach Bonn gekommen war, dort den jungen Beethoven nachhaltig gefördert hatte und dem begabten Pianisten Zutritt zu den ersten Häusern des Wiener Adels verschaffte. Der wichtigste Beethovenbiograph des 19. Jahrhunderts, Alexander Wheelock Thayer (1817 - 1897), schrieb über dessen Frühzeit in Wien:

 

Da ihm alle Salons der Metropole geöffnet waren, so mußte demnach sein Erfolg als Virtuose ein sicherer sein. Alle gleichzeitigen Quellen und alle Ueberlieferungen aus jenen Jahren stimmen in der Thatsache dieses Erfolges überein, und namentlich darin, daß sein Vortrag Bach'scher Präludien und Fugen, seine Fertigkeit, die schwierigsten Partituren vom Blatt zu lesen, und sein Phantasiren aus dem Stegreife immer neue Bewunderung und Entzücken hervorrief.

 

Das von Johann Ferdinand von Schönfeld (1750 - 1821) für 1796 herausgegebene Jahrbuch der Tonkunst von Wien und Prag führt im II. Abschnitt Virtuosen und Dilettanten von Wien folgendes aus:

 

Bethofen, ein musikalisches Genie, welches seit zween Jahren seinen Aufenthalt in Wien gewählet hat. Er wir allgemein wegen seiner besonderen Geschwindigkeit und wegen den außerordentlichen Schwierigkeiten bewundert, welche er mit so vieler Leichtigkeit exequirt. Seit einiger Zeit scheint er mehr als sonst in das innere Heiligthum der Kunst gedrungen zu seyn, welches sich durch Präzision, Empfindung und Geschmack auszeichnet, wodurch er dann seinen Ruhm um eine Ansehnliches erhöhet hat. Ein redender Beweis seiner wirklichen Kunstliebe ist, daß er sich unserem unsterblichen Haiden übergeben hat, um in die heiligen Geheimnisse des Tonsatzes eingeweihet zu werden. Dieser große Meister hat ihn nun während seiner Abwesenheit, unserm großen Albrechtsberger übergeben. Was ist da nicht alles zu erwarten, wenn ein so hohes Genie sich der Leitung solcher vortreftlichen Meister überläßt! Man hat schon mehrere schöne Sonaten von ihm, worunter sich seine Letzteren besonders auszeichnen.” (S. 7f.)

 

Trotz dieses Erfolges blieb Beethoven in dieser Phase seines Lebens zurückhaltend in der Veröffentlichung seiner Kompositionen und suchte heimlich neben dem Unterricht bei Joseph Haydn auch Rat bei den Wiener Koryphäen Antonio Salieri (1750 - 1825) für Gesang und Emanuel Förster (1748 - 1823) sowie Johann Baptist Schenk (1753 - 1836) im Kontrapunkt. Als Haydn im Jahre 1794 nach London abreiste, setzte Beethoven den Theorieunterricht bei Johann Georg Albrechtberger (1736 - 1809) fort. Bei seinem ersten öffentlichen Auftreten am 29. März 1795 in den von Salieri organisierten Konzerten zugunsten der Witwen und Waisen der Tonkünstlergesellschaft lautete der Programmzettel:

 

Ein neues Konzert auf dem Piano-Forte gespielt von dem Meister Herrn Ludwig von Beethoven, und von seiner Erfindung.

 

Bis heute ist unsicher, ob Beethoven damals sein Klavierkonzert Nr. 1 in C-dur, opus 15 (1795), oder eine frühere Fassung seines heute als zweites geltendes Konzert in B-dur, opus 19 von 1794/95 gespielt hat.

Schon von 1796 an ist motivisches Material in Beethovens Skizzenbüchern nachweisbar, das in den beiden Ecksätzen seines 3. Konzertes Verwendung fand, dessen Ausarbeitung sich vom Ende 1799 bis unmittelbar vor der Uraufführung am 5. April 1803 in Beethovens Akademie im Theater an der Wien mit ausschließlich eigenen Werken hinzog. Über die Generalprobe tagsüber sind wir durch die biographischen Notizen von Beethovens Schüler Ferdinand Ries (1764 — 1838) unterrichtet:

 

Die Probe fing um acht Uhr Morgens an, und von neuen Sachen, nebst dem Oratorium [Christus am Ölberge op. 85], wurden, ebenfalls zum erstenmale, aufgeführt: Beethoven's zweite Symphonie in D dur [op. 36], das Clavier-Conzert in C moll und noch ein neues Stück, dessen ich mich nicht mehr erinnere. [= 1. Symphonie in C-dur, op. 21] Es war eine schreckliche Probe und um halb drei Uhr Alles erschöpft und mehr oder weniger unzufrieden. Fürst Karl Lichnowsky, der von Anfang der Probe beiwohnte, hatte Butterbrot, kaltes Fleisch und Wein in großen Körben holen lassen. Freundlich ersuchte er Alle, zuzugreifen, welches nun auch mit beiden Händen geschah und den Erfolg hatte, daß man wieder guter Dinge wurde. Nun bat der Fürst, das Oratorium noch einmal durchzuprobiren, damit es Abends recht gut ginge und das erste Werk dieser Art von Beethoven, seiner würdig, ins Publikum gebracht würde. Die Probe fing also wieder an. Das Concert begann um sechs Uhr, war aber so lang, daß ein Paar Stücke nicht gegeben wurden.

 

Das Orchester wurde von Ignaz Ritter von Seyfried (1776 - 1841) geleitet, der 1828 ein Jahr nach Beethovens Tod in einer Rezension in der Zeitschrift Caecilia über die gemeinsamen Aufführungen berichtete:

 

„Die Symphonien und Concerte, welche er bey seinen Beneficen im Theater an der Wien zum erstenmale producirte, das Oratorium, und die Oper, studierte ich selbst, nach seiner Angabe, mit dem Sänger-Personale ein, hielt alle Orchester-Proben, und leitete persönlich die Vorstellungen; beym Vortrage seiner Concert-Sätze lud er mich ein, ihm umzuwenden; aber – hilf Himmel! — das war leichter gesagt als gethan; ich erblickte fast lauter leere Blätter; höchstens auf einer oder der anderen Seite ein paar, nur ihm zum erinnernden Leitfaden dienende, mir rein unverständliche egyptische Hierogiyphen hingekritzelt; denn er spielte beynahe die ganze Prinzipal-Stimme bloss aus dem Gedächtnisse, da ihm, wie fast gewöhnlich der Fall eintrat, die Zeit zu kurz ward, solche vollständig zu Papiere zu bringen. So gab er mir also nur jedesmal einen verstohlenen Wink, wenn er mit einer dergleichen, unsichtbaren Passage am Ende war, und meine kaum zu bergende Aengstlichkeit, diesen entscheidenden Moment ja nicht zu verabsäumen, machte ihm einen ganz köstlichen Spass, worüber er sich noch bey unserm gemeinschaftlichen, jovialen Abendbrote vor Lachen ausschütten wollte.”

 

Dem Rezensenten der Zeitung für die elegante Welt scheint die Improvisation der Solostimme nicht entgangen zu sein, wenn er in Nummer 3 vom 16. April ausführte:

 

Weniger gelungen war das folgende Konzert aus C moll, das auch Hr. v. B., der sonst als ein vorzüglicher Klavierspieler bekannt ist, nicht zur vollen Zufriedenheit des Publikums vortrug.

 

Erst für eine weitere Aufführung im Juli 1803 im Rahmen der Augarten-Konzerte erhielt Ferdinand Ries das vollständige Manuskript. Die Leipziger Allgemeine musikalische Zeitung berichtete am 15. August wie folgt:

 

Dies Konzert gehört ohnstreitig unter Beethovens schönste Kompositionen. Es wurde meisterhaft ausgeführt. Hr. Ries, der die Solostimme hatte, ist gegenwärtig Beethovens einziger Schüler, und sein leidenschaftlicher Verehrer; er hatte das Stück ganz unter seines Lehrers Leitung geübt, und zeigte einen sehr gebundenen, ausdrucksvollen Vortrag, so wie ungemeine Fertigkeit und Sicherheit in leichter Besiegung ausgezeichneter Schwierigkeiten.

Symphonie Nr.3 in Es-dur, opus 55
Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr.3 in Es-dur, opus 55
Ludwig van Beethoven

Die neun Symphonien von Ludwig van Beethoven (1770 - 1827) gehören zum musikalischen Weltkulturerbe und wurden Vorbild und Maßstab für alle nachfolgenden Komponistengenerationen. Unter diesen sind es die 3., die Eroica, die 5. und die 9. Symphonie mit dem Schlusschor über Schillers Ode An die Freude, die am häufigsten aufgeführt wurden und werden.

Während Beethoven sein Tripelkonzert für Violine, Violoncello und Klavier opus 56 in den Jahren 1803/4 komponierte, arbeitete er sowohl an seiner 3. Symphonie opus 55, der Eroica, als auch an der ersten Fassung seiner Oper Leonore, die später in Fidelio umbenannt wurde. Außerdem entstanden die Klaviersonaten opus 53 und 54, um nur die wichtigsten Arbeiten zu nennen. Am 22. Oktober 1803 bot Ferdinand Ries die 3. Symphonie in Es—dur im Auftrag seines Lehrers dem Musikverlag Simrock in Bonn zur Veröffentlichung an:

Die Symphonie will er Ihnen für 100 Gulden verkaufen. Es ist nach seiner eigenen Äußerung das größte Werk, welches er bisher schrieb. Beethoven spielte sie mir neulich und ich glaube Himmel und Erde muß unter einem zittern bei ihrer Aufführung.

 

Daraufhin unterbreitete Karl van Beethoven (1774 - 1815) am 26. August 1804 im Auftrag seines Bruders dem Musikverlag Breitkopf & Härtel in Leipzig das Angebot zur Inverlagnahme von „ein Konzertant für Violin, Violoncello und Pianoforte mit dem ganzen Orchester” und forderte zusammen mit der Sinfonia eroica und drei Klaviersonaten 1.100 Gulden. Obwohl der Verlag dem Angebot zustimmte, kam es nicht zu einem Abschluss, da die Werke zum Zeitpunkt der Offerierung teilweise noch nicht vollständig komponiert vorlagen. Zunächst sicherte sich der Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz (1772 - 1816) ein halbjährliches Voraufführungsrecht der 3. Symphonie, die als halböffentliche Proben im Juni 1804 und im Januar 1805 im Wiener Stadtpalais des Fürsten unter der Leitung von Beethoven stattfanden. Eine weitere Aufführung fand am 20. Januar privat im Bankhaus Würth und am 7. April 1805 in der öffentlichen Akademie des Konzertmeisters Franz Clement (1780 - 1842) jeweils unter Beethovens Leitung statt. Der ungenannte Referent - vermutlich der Wiener Hofbeamte Johann Nepomuk Möser (1766 - 1849) - war in beiden Aufführungen zugegen und berichtete über die Konzerte jeweils für die Allgemeine musikalische Zeitung (AmZ) in Leipzig. Sein erstes Urteil erschien am 13. Februar 1805 und endet wie folgt:

 

Ref. Gehört gewiss zu Hrn. v. Beethovens aufrich tigsten Verehrern; aber bey dieser Arbeit muss er doch gestehen, des Grellen und Bizarren zu allzuviel zu finden, wodurch die Vebersicht äusserst erschwert wird und die Einheit beynahe ganz verloren geht.”

 

Auch beim Anhören der zweiten Aufführung konnte sich der Berichterstatter nicht mit dem Werk anfreunden, wie wir seinen Ausführungen aus der AmZ vom 1. Mai 1805 entnehmen:

 

In diesem Konzerte hörte ich die neue Beethovensche Sinfonie aus Es, von dem Komponisten selbst dirigirt, von einem sehr gut besetzten Orchester aufführen. Aber auch diesesmal fand ich gar keine Ursache, mein schön früher darüber gefälltes Urtheil zu ändern. Allerdings hat diese neue B.sche Arbeit grosse und kühne Ideen, und wie man von dem Genie dieses Komponisten erwarten kann, eine grosse Kraft der Ausführung; aber die Sinfonie würde unendlich gewinnen, (sie dauert eine ganze Stunde) wenn sich B. entschliessen wollte sie abzukürzen, und in das Ganze mehr Licht, Klarheit und Einheit zu bringen; Eigenschaften, welche die Mozartschen Sinfonieen aus G moll [KV 550] und C dur [KV 551: Jupiter-Sinfonie], die Beethovenschen aus C [dur, opus 21] und D [dur, opus 36], und die Eberlschen aus Es (dur, opus 33] und D [moll, opus 34], bey allem Ideenreichthume, bey aller Verwebung der Instrumente, und bey allem Wechsel überraschender Modulationen durchaus niemals verlassen. So ist hier z. B. statt des Andante ein Trauermarsch aus C moll, der in der Folge fugenartig durchgeführt wird. Aber jeder Fugensatz ergötzt blos durch die wahrgenommene Ordnung in scheinbarer Verwirrung: wenn nun auch bey öfterem Anhören der Zusammenhang selbst der angestrengten Aufmerksamkeit entgeht, so muss dies jedem uneingenommenen Musikkenner sonderbar auffallen. Auch fehlte sehr viel, dass die Sinfonie allgemein gefallen hätte.

 

Der als Komponist vorbildlicher Symphonien genannte Anton Eberl (1765 - 1807) wird in dem bereits erwähnten Jahrbuch der Tonkunst 1796 als „Ein geschickter Klavierspieler und Kompositeur, welcher meistens dichterische Werke bearbeitet” bezeichnet.

 

Ein wichtiger Zeitzeuge für Beethoven im erstes Jahrzehnt im 19. Jahrhundert ist sein Schüler Ferdinand Ries. Er schildert uns in seinen 1839 veröffentlichten Biographische[n] Notizen über Ludwig van Beethoven die Begleitumstände im Kompositionsprozeß der heroischen Symphonie:

 

Im Jahre 1802 componirte Beethoven in Heiligenstadt, einem anderthalb Stunden von Wien gelegenen Dorfe, seine dritte Symphonie (jetzt unter dem Titel: Sinfonia eroica bekannt). Beethoven dachte sich bei seinen Compositionen einen bestimmten Gegenstand, obschon er über musikalische Malereien häufig lachte und schalt, besonders über kleinliche der Art. Hierbei mußten die Schöpfung und die Jahreszeiten von Haydn manchmal herhalten, ohne daß Beethoven jedoch Haydns höhere Verdienste verkannte, wie er denn namentlich bei vielen Chören und anderen Sachen Haydn die verdientesten Lobsprüche ertheilte. Bei dieser Symphonie hatte Beethoven sich Buonaparte gedacht, aber diesen, als er noch erster Consul war. Beethoven schätzte ihn damals außerordentlich hoch, und verglich ihn den größten römischen Consuln. Sowohl ich, als Mehrere seiner näheren Freunde haben diese Symphonie schon in Partitur abgeschrieben, auf seinem Tische liegen gesehen, wo ganz oben auf dem Titelblatte das Wort «Buonaparte» und ganz unten «Luigi van Beethoven» stand, aber kein Wort mehr. Ob und womit die Lücke hat ausgefüllt werden sollen, weiß ich nicht. Ich war der erste, der ihm die Nachricht brachte, Buonaparte habe sich zum Kaiser erklärt, worauf er in Wuth gerieht und ausrief: «Ist der auch nichts anders, wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeiz frönen; er wird sich nun höher, wie alle Andern stellen, ein Tyrann werden!» Beethoven ging an den Tisch, faßte das Titelblatt oben an, riß es ganz durch und warf es auf die Erde. Die erste Seite wurde neu geschrieben und nun erst erhielt die Symphonie den Titel: Sinfonia eroica.

 

Unklar dagegen ist, an wen Beethoven bei der Komposition des Trauermarsches gedacht hat. Der Komponist und Pianist Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1772 - 1806) fiel in einem Gefecht mit den Franzosen. Beethoven hatte ihm zwei Jahre zuvor sein Klavierkonzert Nr. 3, opus 37 gewidmet. Auch wird vermutet, dass Beethoven seinem Förderer und letzten Dienstherr in Bonn, dem Kurfürsten Maximilian II, Franz (1756 - 1801) posthum Referenz erwiesen hat. Im Schlusssatz übernimmt Beethoven die Melodie aus dem Finale von opus 43, Die Geschöpfe des Prometheus, und kombiniert diese mit dem Bassthema aus opus 35, den 15 Variationen (Es-dur) mit einer Fuge über ein eigenes Thema für Klavier.

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Konzertflyer

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Besetzung

Dirigent - Johannes Zahn

Klavier - Michail Lifits

Klavier - Jakob Aumiller

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Stand: 11/2021

3G+

Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete mit negativem PCR-Test

FFP2-Masken Pflicht, auch am Sitzplatz

Mit Kontaktdaten registrieren oder Impfnachweis bereithalten

Mindestabstand 1,5m wahren (auch auf Wegen und im Toilettenbereich)

Kontaktbeschränkungen beachten

Nies- und Hustenetikette beachten

Händehygiene einhalten

Bei Krankheitszeichen auf einen Besuch verzichten

Auf Umarmungen und Händeschütteln verzichten

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